Jährlich finden sich immer wieder in der Frohnbergfestwoche im August Tausende von Pilgern und weltlichen Besuchern auf den „heiligen Berg“ im Süden von Hahnbach ein. Die dortige Wallfahrtskirche scheint „seit Ewigkeiten“ dort alle anzuziehen und Ungezählten Trost und Hoffnung zu geben. Aber war das schon immer so?
An der Brüstung der Empore in der Mariä Himmelfahrtskirche erzählen Friese von einer fiktiven Entwicklung. Tatsache ist, dass auf dem Bergplateau wohl vom 8. bis zum 10. Jahrhundert eine frühmittelalterliche Wallanlage von einem Umfang von 1700 Metern bestand, die ansatzweise noch erkannt werden kann. Eine Fliehburg und im 12. und 13. Jahrhundert, auch ein Herrensitz, vielleicht sogar eine Burg mit einem tiefen Brunnen bezeugten neuere Ausgrabungen. Ein nicht unbedeutendes St. Petruskirchlein ist zuerst als hölzerne Kapelle der Vilsfischer und –schiffer um 1000 und weiter bis ins15. Jahrhundert in einer steinernen Version dort urkundlich nachgewiesen (wir berichteten).
Reformatoren, namentlich Kurfürst Ottheinrich, wollte wohl dieses Kirchlein, wie auch viele andere; im 16. Jahrhundert zerstören lassen und „auf Abbruch“ verkaufen. Der Dreißigjährige Krieg, ein halbes Jahrhundert später, tat sein Übriges und auch die Hofstelle auf dem Berg brannte ab und verödete. Doch müssen von den „sechs Altarsteinen ufm Fronberg“ zwei kleine Kirchlein stehen geblieben sein, denn 1649, also ein Jahr nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, nutzen nachweislich katholische Bürger aus Sulzbach diese für ihren in Sulzbach verbotenen Gottesdienst. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die sogenannte Lourdeskapelle und eine Vorgängerin der jetzigen Wallfahrtskirche.
Im Zuge der Rekatholisierung unter Kurfürst Maximilian I. waren es auch hier – wie in weiten Teilen Bayerns – die Jesuiten, welche sich der Kirche annahmen. Schon 1665 ist eine Marienwallfahrt urkundlich erwähnt und erste Wundertaten werden aufgezeichnet. Auch ein Eremit zieht auf den Berg und kümmert sich dort um die Belange der zunehmenden Pilger.
Da jedoch diese Muttergotteskapelle bald zu klein und baulich in bedenklichen Zustand war, wurde ein Neubau beschlossen. 1725 wurde die neue größere Wallfahrtskirche geweiht, ein Turm aus Sandsteinquadern folgte 1750 bis 1752 und nach und nach komplettierte sich auch die barocke Ausstattung dank vieler Spender.
Besonders die Verwendung des sehr weichen Sandsteins aber verursachte wiederholt Schäden am Kirchenbau und umfangreiche Restaurierungen waren 1861, 1893, 1950, 1981 und 2013 nötig. Im Jahr 2010 entstand ein neuer moderner Freialtar in Glas und Beton im Nordosten. Er leistet primär bei den Gottesdiensten in der Wallfahrtswoche um das Patrozinium, dem „Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel“, dem 15. August, mehrmals täglich bei Gottesdiensten beste Dienste, oft vor bis zu tausend Gläubigen aus Nah und Fern.